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18.01.2005 Kategorie: Pressestelle

Bischof Huber sieht weltweite Wiederkehr des Religiösen

Braunschweig (epd). Die Menschen in aller Welt werden nach Einschätzung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), des Berliner Bischofs Wolfgang Huber, wieder religiöser. Die Frage nach "Gott, dem Schöpfer" sei nach der Flutkatastrophe intensiv wie nie gestellt worden, sagte Huber am Montagabend in Braunschweig beim Neujahrsempfang der evangelischen Landeskirche. Gefragt werde nach Gottes Allmacht, nach Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Die Sprache des Glaubens werde in Anspruch genommen, um die Klage über unsägliches Leid vor Gott zu bringen. In der Bundesrepublik haben nach Angaben des EKD-Ratsvorsitzenden manche Kirchengemeinden zu den Christvespern am Heiligen Abend einen Zuwachs der Besucherzahlen von bis zu 50 Prozent erlebt. Die Wiederkehr der Religion treffe auf eine Kirche, die sich selbst säkularisiert habe und sich in einer Glaubenskrise befinde, bedauerte Huber. Die Kirche sei für viele nur noch als politische Akteurin und sozialethische Mahnerin erkennbar gewesen. Ähnlich wie in der Zeit der Reformation gehe es nun wieder darum, dass der Glaube verstanden werde. Die Auskunftsfähigkeit über den Glauben sei eine entscheidende Voraussetzung für die Dialogfähigkeit der Religionen. Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat den von der Gehälteraffäre betroffenen Politikern vorgeworfen, die Bevölkerung zu verunsichern und die demokratische Kultur zu schädigen. Manche Mandatsträger seien offenbar nicht vor allem dem Gemeinwohl verpflichtet, sagte Weber am Montagabend in der Klosterkirche in Riddagshausen, in der der "Abend der Begegnung" begann. In seiner Andacht vor den rund 500 geladenen Gästen des Neujahrsempfanges aus Kirche, Politik, Kultur, Wirtschaft und Verwaltung sprach Weber von einer "Selbstdemontage der politischen Leitgestalten", die mit dem Eingeständnis von Teilwahrheiten dem jeweiligen Erkenntnisstand der Medien vor- oder nacheilten. Der Landesbischof forderte Lösungen, die "in einer durchaus auch komplizierten sozialpolitischen Situation akzeptabel sind".
(epd Niedersachsen-Bremen/b0180/17.01.05) Rede des Ratsvorsitzenden Bischof Dr. Wolfgang Huber Rede von Landesbischof Dr. Friedrich Weber

Dr. Wolfgang Huber (l.),