Wolfenbüttel / Hannover. Landesbischof Dr. Friedrich Weber und das Kollegium des Landeskirchenamtes haben am Dienstag, 4. Mai, bei einem Treffen mit dem niedersächsischen Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen in Wolfenbüttel auf die Bedeutung der Friedhöfe als öffentliche Orte der Trauer und des Totengedenkens hingewiesen. Sie seien Ausdruck einer Trauerkultur, die zu pflegen sei. Es widerspreche christlicher Überzeugung, wenn der Tod privatisiert und anonymisiert werde. Eine Individualisierung des Bestattungswesens müsse vermieden werden.
Änderungen forderte dem gegenüber die Landesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen, Brigitte Pothmer (Hannover). Menschen sollten zu Lebzeiten selber entscheiden können, wie und wo sie beerdigt werden. Sarg- und Friedhofszwang sollten aufgehoben werden. Nicht zuletzt mit Rücksicht auf die Traditionen anderer Religionen in Deutschland. Aber auch, weil der gesellschaftliche Trend zu individuellen Entscheidungen respektiert werden müsse.
Außerdem wies die Landeskirche in dem Gespräch mit den Grünen auf die negativen Folgen der von der Regierung geplanten Ausbildungsplatzabgabe hin. Die Kirche sei davon in großem Umfang betroffen und müsse im Fall der Umsetzung vermutlich hundertausende Euros bezahlen. Angesichts der bereits vorhandenen Mindereinnahmen bei den Kirchensteuern könne diese Maßnahme zu Kürzungen im Personalbereich führen, warnte Finanzreferent Dr. Robert Fischer.
Die Grünenvorsitzende teilte die Sorge der Landeskirche, wies aber auf das Problem der Jugendarbeitslosigkeit hin. Hier müsse dringend eine Lösung gefunden werden. Die betriebliche Ausbildung sei wichtig, auch wenn sich daran nicht unbedingt ein Arbeitsplatz anschließe, so Pothmer. mic
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05.05.2004
Kategorie: Pressestelle