Braunschweig. Durch den christlichen Glauben wird der Mensch davon befreit, sich selbst verwirklichen zu müssen. Das sagte Landesbischof Dr. Friedrich Weber am Reformationstag, 31. Oktober, in der Braunschweiger Katharinen-Kirche. In einem theologischen Grundsatzbeitrag erläuterte er Martin Luthers Verständnis der Freiheit.
Danach entspringe die Vorstellung, der Mensch habe einen freien Willen, der alten Selbst-überhebung des Menschen, sein zu wollen wie Gott, Herr zu sein über sich selbst und die Welt: "Es ist der Freiheitsdrang meines eigenen Willens, demgegenüber ich unfrei bin." Luther sei davon überzeugt gewesen, dass der Mensch sich nicht selber frei "machen" könne, sondern lediglich frei "werde", und zwar durch das Geschenk des Glaubens an seine Erlösung durch Jesus Christus.
Wahre Freiheit, so der Landesbischof in einer Interpretation der Luther-Schrift "Vom unfreien Willen", sei in der Befreiung des Menschen durch Gott gegründet. Deswegen sei sie nicht in erster Linie ein Willensakt, sondern Glaubenserkenntnis. Wer vom Geist Christi befreit sei, brauche nicht in Sorge und Zukunftsangst zu verharren, sondern könne auf Gottes Herr-schaftsmacht vertrauen. mic
Vortrag im Wortlaut
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31.10.2005
Kategorie: Pressestelle