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02.10.2007 Kategorie: Pressestelle

Deutlich gegen Rechtsextremisten

Kirche untersucht, ob Mitgliedschaft in NPD und Kirchenvorstand vereinbar sind

Wolfenbüttel (epd). Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig wird nach den Worten ihres Landesbischofs Friedrich Weber weiterhin eine deutliche Haltung gegen extremistische politische Positionen einnehmen. Das Parteiprogramm der rechtsextremen NPD mit seinem Bezug auf Volkstum und Kultur sei nicht mit der christlichen Begründung der Menschenwürde vereinbar, sagte Weber am 29. November bei der Landessynode in Wolfenbüttel. Der Bischof äußerte sich vor dem Kirchenparlament zur Mitgliedschaft des NPD-Kommunalpolitikers Adolf Preuß aus Süpplingen bei Helmstedt im Kirchenvorstand.
Die Parteimitgliedschaft allein reiche nicht aus, um einen Kirchenvorsteher aus dem Amt zu entfernen, sagte Weber. Preuß hatte es in einer Gemeindeversammlung am 26. September abgelehnt, vom Amt des Kirchenvorstehers zurückzutreten. Mit ihm werden jetzt weitere Gespräche geführt. Wie Oberlandeskirchenrat Hans-Peter Vollbach erläuterte, müsse ihm eine erhebliche Pflichtverletzung nachgewiesen werden, um ihn seines Amtes zu entheben.
„Wir erledigen da etwas stellvertretend für die ganze Evangelische Kirche in Deutschland", sagte Weber im Blick auf die Grundsatzfrage des Umgangs mit NPD-Mitgliedern. Der Bischof wies darauf hin, dass das Landeskirchenamt von dem Fall lange nichts gewusst habe. Vor Ort sei die Mitgliedschaft eines NPD-Kommunalpolitikers im Kirchenvorstand offenbar nicht als Problem empfunden worden.

Deutliche Haltung gegenüber Rechtsextremisten: Landesbischof Weber. Foto: S. Hübner

Beitrag von epd