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30.05.2012 Kategorie: Gemeinde, JUZ

Kleine Fluchten III

Bericht des JUZ über die Wanderfreizeit Region Hunsrück/Mosel

Manchmal trägt schon ein Schritt dazu bei, dass alles anders wird. Geplant hatten wir eine Wandertour in den Pfingstferien über den Rheinhöhenweg, Teile des Hunsrück, durch die Ehrbachklamm und schließlich zurück über den Moselhöhenweg nach Koblenz. Gut 400 Kilometer liegen zwischen Blankenburg und Koblenz. Das Wetter machte einen vielversprechenden Eindruck.

 So starteten sechs Jungen und ein Teamer mit mir am Montagmittag durch den Koblenzer Stadtwald. Doch „oh weh und ach!“ – bereits nach knapp dreistündiger Wanderung kam einer der Teilnehmer ins Straucheln, stürzte samt Rucksack vorneüber und hatte sich an einem scharfkantigen Stein eine klaffende Wunde am Schienbein zugezogen. Nun galt es diese Wunde nähen zu lassen und unser Programm umzustellen.

Schön war, dass die Gruppe ihn nicht nach Hause schicken wollte, sondern sich solidarisch um ein verändertes Programm mühte: Übernachtung auf dem Rheinhöhenweg oberhalb von Schloß Stolzenfels, Durchsteigung der Ehrbachklamm von Emmelshausen bis zur Ehrenburg (für einen Teil der Gruppe); Übernachtung oberhalb von Cochem, Freibadbesuch in Manderscheid und eine Nacht in der dortigen Jugendherberge, Besichtigung des Vulkanparks in Plaidt, Picknick vis-à-vis vom Deutschen Eck, Übernachtung bei der Oberburg in Kobern und Abschluss in der Koblenzer Altstadt.

 Was hat uns geprägt: Das schwülwarme Klima im Rhein- und Moseltal, die fast endlosen Wälder, Bergketten und Weinberge, die durch die Täler ziehenden Personen- und Güterzüge, der Rasenmähermann rund um unsere Schlafhütte, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft vieler Menschen am Wegesrand, das gemeinsame Kochen über dem Feuer und die geteilten Wasservorräte, das frühe Vogelgezwitscher und der langsam wiederkehrende Mond, Schleifen binden und halbe Hähnchen.

 Gelernt haben wir auch, dass am Boden liegende Wegweiser nicht immer den richtigen Weg weisen und dass die Natur nur ganz selten unser „Feind“ ist. Natürlich blieben auch Fragen: Wie lang ist der Rhein? Oder: Wer hat denn nun gewonnen, Bayern oder die Niederlande?

 Keiner war am Ende böse, dass wir weniger Wanderkilometer als geplant zurückgelegt haben; gab es doch genügend zu entdecken - meist mit Panoramablick von den Bergen und Hügeln. Fünf Tage lang haben sehr unterschiedliche Jungen einander kennengelernt, sich zusammengerauft und in den Tagesaufträgen bewährt.

Leider, so heißt es immer wieder, geht solch eine Zeit schnell vorbei und schon bald ruft wieder die Schule.

 

Bilder von dieser Reise sind unter http://www.evangelisch-in-blankenburg.de/Fotogalerie-des-JUZ_02012_Region_Hunsrueck zu finden.

Beitrag von Carsten Reimers