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12.06.2013 Kategorie: JUZ, Gemeinde

Bericht aus dem JUZ

Mann-o-Mann - unterwegs auf dem Burgenwanderweg im Fläming

Ausgehend von Bad Belzig nahmen sechs Männer zwischen 13 und 51 Jahren den Burgenwanderweg unter die Füße. Der Start zeigte schon, dass es kein lockerer Sonntagsspaziergang werden sollte; die Rucksäcke zwackten und drückten und einer der Jungen meinte sogar mit geschulterter Reisetasche die fast sechstägige Naturtour aufnehmen zu können. Als wir im nächsten Ort dann das Geheimnis der schweren Tasche lüfteten, kamen sechs Hosen und unzählige weitere Kleidungsstücke zu Tage, die dann in dem Ort zurückbleiben mussten. Nach gut 23 Kilometern - an gelbstrahlenden Rapsfeldern und Äckern vorbei, durch abwechslungsreiche Mischwälder und einige Sumpfgebiete – erreichten wir einen kleinen Unterstand hinter dem Ort Raben, der uns ein wenig Wetterschutz vor dem leichten Nachtregen bieten sollte.

Bereits an zweiten Tag hatte einer unserer kleinen Wandergruppe böse Knieprobleme, so dass wir dankbar ein Fahrtangebot von Jerserig bis Wiesenburg annahmen. Auch dieser Tag zeigte, dass die Etappen mit Gepäck zu groß gewählt waren – auch wenn’s nahezu keine Aufstiege gab. Die kommenden Tage führten über Görzke, Gräben in die Briesener Berge, dann weiter über Dippmannsdorf zurück nach Bad Belzig.

Diese Freizeit hatte es auf ganz eigenartige Weise in sich, zeigten sich doch weniger die Burgen, als der Weg bis hin zum Sandboden; auch konnte reichhaltig Natur entdeckt und erfahren werden: Vogelgezwitscher ohne Ende dazu mit Kuckuck, Specht, Uhu und zwei unermüdlichen Pfauen, Wildschweine (zum Glück hinter einem Zaun), Pferde, Schafe, Hunde, Katzen, Ameisen, Käfer, Frösche, Spinnen usw. Und ein kleines Abenteuer lag jeweils in der Quartiersuche für die kommende Nacht: Mal improvisiert mit einer Plane im Wald, mal auf einer Freilichtbühne und mal in schwindelnder Höhe auf dem Aussichtsturm „Schöne Aussicht“ zwanzig Meter über dem Erdboden.

Nachdenklich stimmten die fast menschenleeren Ortschaften, die verfallenen Häuser und Gärten; fröhlich stimmten die zumeist freundlichen Menschen bis hin zu der Freiwilligen Feuerwehr, die unsere Würste gleich mitgrillte. Da die Bäche und Seen wenig Wasser führten, bot die Therme in Bad Belzig eine willkommene Möglichkeit zur Körperreinigung und manch augenscheinliche Bräune war dann wohl doch etwas anderes …

Die Rückfahrt führte uns noch zur Bischofsresidenz Burg Ziesar mit dem „Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters“. Anschließend gab’s ein edles Mittagessen in der empfehlenswerten Gaststätte Großer Kiepenkerl.

Alles in allem eine Runde Tour von annähernd 90 Kilometern; gefehlt hat uns nur von Zeit zu Zeit ein kleines Feuer, da die Nächte recht frisch waren, aber dies wäre schwerlich in den ausgedehnten Kiefernwäldern im Zaum zu halten. Und übrigens ganz nahe waren wohl die Wölfe, die inzwischen mit rund 50 Tieren den Fläming besiedelt haben, aber wir bekamen keinen zu Gesicht.

Schön, wenn einen nach geschaffter Anstrengung noch ein paar Ferientage warten.

Beitrag von Carsten Reimers