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01.11.2013 Kategorie: Gemeinde, JUZ

Jugend geht nicht baden, sondern segeln

Es waren zwar nicht die sieben Weltmeere, aber dennoch ein toller Segelherbst

Insgesamt 14 Leute waren nach Enkhuizen am Westufer des niederländischen Ijsselmeeres aufgebrochen, um für 5 ½ Tage Segelabenteuer zu entdecken. Schon der Bezug unserer Tjalk aus dem Jahre 1897 war speziell. Erst konnten wir den Liegeplatz nicht finden, dann war alles nur klein und eng. Also umdenken, locker bleiben und sich arrangieren. Auf jeden Fall wurden wir von der Crew, der Skipperin Monika und dem Matrosen Bert, herzlich begrüßt und in die Anfänge solch einer Reise eingeführt. Nach Bezug der Kajüten und dem Abendessen, folgten eine ungewohnte Nacht und die Freude aufs Segeln am nächsten Morgen. Wir wurden vertraut gemacht mit verschiedenen Begriffen wie Klüverbaum, Fock, Großsegel, Schwertern und Backstagen; gezeigt wurde uns, wo was wie zu „bekneifen" geht, wo Seile und Fender gelagert werden usw. Ein wenig kniffelig war noch die Entscheidung darüber, wie unsere Route verlaufen könnte, denn für die Tage waren stets starke Winde bis Windstärke 8 meist aus Süd bis Südwest vorausgesagt. Also zunächst ein paar Tage gegen den Wind segeln – sprich kreuzen, um zum Ende der Woche auch wieder zurückkommen zu können: Monnickendam, Muiden, Hoorn und Medemblik wurden zu unseren Zwischenhäfen, bevor es am Freitag dann wieder nach Enkhuizen ging. Nun, was waren die eigentlichen Abenteuer? Das immer wieder atemberaubende Spiel von Wolken, Wind und Wetter und dazwischen unsere Tjalk von rund 20 Metern Länge mit nur 90 Zentimetern Tiefgang und 151 m2 Segelfläche. Teilweise waren wir mit über 8 Knoten (etwa 15 km/h) unterwegs und natürlich entsprechender Schräglage. Das Abenteuer lag auch im gemeinsamen Leben, Spielen, Kochen und Essen auf engstem Raum. Und nachmittags oder abends wurden die putzigen Hafenstädte und die niederländische Lebensart erkundet oder auch einige Runden Bob gespielt. Natürlich hätte der eine oder andere auch nur eine Steckdose und sein Handy gebraucht und einen Baggersee im Harzkreis, aber die Weite, der Wind in den Haaren, die hungrig und müde machende Seeluft waren schon etwas Besonderes. Eine tolle Zeit und eine Super-Erfahrung für die meisten. Und nun ist es auch wieder schön, wenn man nicht rückwärts auf der Toilette einparken muss oder selbst beim Zähneputzen leicht schwankend den Körper ausgleicht. Und nicht zuletzt gilt ein besonderer Dank dem lieben Team mit Willi und Kai-Uwe sowie unserem Schöpfer, der uns all die Seemeilen und gut 1.000 Autokilometer bewahrt hat.

Beitrag von Carsten Reimers