Die Stadt schien erst zu erwachen, als die Glocken zu einem ökumenischen Gottesdienst ins Festzelt riefen. Es sollte für die Stadt Blankenburg ein besonderer Tag werden – der Höhepunkt ihrer 800-Jahrfeier. Insofern war eine gewisse Anspannung zu spüren, die sich aber nur schwer konkretisieren ließ: ein Gemisch aus Vorfreude auf das Kommende, aber auch ein bisschen Angst davor, dass die Erwartungen vielleicht doch etwas zu hoch angesetzt waren...
Es schien die Sonne – vor dem Eingang zum Festzelt standen zur Begrüßung fröhliche Helfer und verteilten Liedblätter für den Gottesdienst, soll heißen: jeder Einzelne wurde freudig begrüßt und eingeladen. Das war wohltuend!
Etwas betroffen mussten die Organisatoren eingestehen, dass die vorbereiteten Liedblätter nicht reichten, doch hieß das auch, dass weit mehr Gottesdienstbesucher als erwartet kamen – Grund zur Freude! Gut gefüllt war das Festzelt, als der Posaunenchor zum gemeinsamen Singen aufforderte: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren…
Nun ist ein ökumenischer Gottesdienst zwar eine schöne Sache, doch gilt es dabei auch, vorsichtig miteinander umzugehen, um keinen in seiner Frömmigkeit zu verletzen. Dies ist in diesem Gottesdienst dem Vorbereitungsteam sehr gut gelungen. Die Liturgien beider Konfessionen wurden sehr stark reduziert und durch andere Formen der Verkündigung ersetzt. Gemeinsames stand im Mittelpunkt. Sechs Theologen, alle im erweiterten Stadtgebiet von Blankenburg tätig, waren versammelt und dokumentierten damit Einigkeit, eine große Geste.
Man sollte meinen, sechs PfarrerInnen sind genügend Aktive für einen Gottesdienst, aber weit gefehlt, darüber hinaus waren noch weitaus mehr Laien in die Gestaltung einbezogen worden. Somit ergab sich ein buntes Bild an Beteiligten. Die Predigt handelte von der Geschichte von Zachäus, dem Zöllner.
Hellmut Hauskeller (Berlin), der am gleichen Abend in der Bartholomäuskirche mit Kantor Jürgen Opfermann zum Konzert einlud, spielte auf der Panflöte und erfreute damit die Besucher.
Mit dem Lied: Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit… endete der Gottesdienst, und die Besucher strömten ins Freie, wobei sie feststellten, die Stadt ist munter geworden. Überall wirbelte es, und die Beteiligten an dem großen Festumzug begaben sich zu ihren Stellplätzen – aber das ist ein anderes Thema.
Zu dem Gottesdienst sei mir noch ein persönlicher Einwurf erlaubt: mir hat er gut getan, und ich danke allen, die daran beteiligt waren, sowohl in der Planung als auch in der Ausführung. Und ob wir nun Katholiken oder Lutheraner sind, ein gemeinsamer Gottesdienst zu Beginn eines großen Tages der Stadt Blankenburg setzt Zeichen!
Bilder von diesem Gottesdienst können Sie in unserem Fotoalbum der Gemeinde betrachten.
Nachrichtendetails
19.09.2012
Kategorie: Gemeinde