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26.10.2010 Kategorie: Gemeinde, JUZ

Kleine Fluchten IV Bremerhafen im OKtober 2010

Ein Bericht unserers Jugenddiakons

Unter der Überschrift „Es ist Zeit - komm und sieh!" sind sieben Jugendliche mit mir in den Herbstferien nach Bremerhaven aufgebrochen. Ein wenig trieb uns die Hoffnung, dass der Wind dort die Wolken aufreißen könnte, so dass uns noch ein paar schöne Herbsttage geschenkt würden. Und so war es: Ein gutes Stück hinter Bremen stand schon ein beachtlicher Regenbogen über Bremerhaven. Dann ging es schnell zu unserem Quartier neben der Marienkirche und nach einem Mittagimbiss auf die Weser zu einer Hafenrundfahrt. Einige Teilnehmer hätten dies wohl lieber mit einem Tretboot oder per Kanu gemacht, aber bei dem Wellengang war ich dankbar einen erfahrenen Bootsführer zu haben, der uns sicher durch Schleusen und an den großen „Pötten" vorbeischipperte. Bremerhaven ist wohl der viertgrößte Überseehafen Europas und so waren nicht nur Motorleistungen von 20.000 PS beeindruckend, sondern auch rund 52.000 Fahrzeuge, die im Freihafen auf ihre Überfahrt warten oder auch die riesigen Trockendocks.
Nun noch einen Blick durch den „Zoo am Meer": Hier erwarteten uns wasserbezogene und nordische Tiere. Die ganze Anlage war super - und direkt am Deich gelegen. So konnten wir u. a. beobachten, wie elegant Seebären im und unter Wasser dahingleiten und den Streichelzoo und Spielplatz unsicher machen. Den Abend verbrachten wir mit einem feinen Spieleabend und dann ging es bald in die Betten, da uns am kommenden Tag das Klimahaus 8°Ost erwarten sollte.
Dort sollten wir bereits vor 9.00 Uhr eintreffen, um den endlosen Besucherschlangen zu entgehen. Nach einer kleinen Einführung ging es auf die Reise einmal rund um den Globus auf dem 8. Längengrad Ost: Schweiz - Sardinien - Niger - Kamerun - Antarktis - Samoa - Alaska - Langeness und wieder Bremerhaven. In beeindruckender Weise wurden die Regionen, das Klima und die Lebensweise sowie Kultur der Menschen erfahrbar. Hinzu kam die Erfahrung, dass man mal selbst durch feuchtwarmen modrigen Regenwald schleichen konnte oder in der Wüste ins Schwitzen kam oder das Eis der Antarktis erfahren konnte. Es gab wohl jede Sekunde etwas Neues zu entdecken und zu staunen, manchmal zu lachen. Und beeindruckend waren neben Farben, Materialien und Gerüchen das Lichtspiel, die Kreativität der Menschen und manchmal auch ihre Gelassenheit und Zufriedenheit.
Weitere Entdeckungen warteten in den Experimentierebenen zu den Elementen und in der Ausstellung „Perspektiven - Wie werden wir leben?" Dies war schon viel und dennoch umwerfend wie für viele andere auch, denn seit Juni 2009 waren über eine Millionen Menschen im Klimahaus 8°Ost zu Besuch.
Nach einem verspäteten Mittagessen fanden wir Ausgleich und Erholung in einem Spaßbad mit Dampfgrotte, Wasserrutsche und Erlebnisbecken. Und weil es einigen noch nicht reichte, sollten wir abends noch eine kleine Nachtwanderung auf den Weserdeich unternehmen, um die Stadt und die Lichtspiel bei Nacht zu bestaunen. Wie uns die Hausmeisterin am nächsten Tag sagte, hatten wir uns dabei auf die „Liebesinsel" verirrt.
Den Abschluss unserer Reise bildete ein kleiner Ausflug an die Nordsee; leider wollte der Mond nicht wie wir, so dass wir bei auflaufendem Wasser keine Wattwanderung machen konnten und selbst der Strand meldete bei stetigem Nordostwind: „Land unter!" Schön war, dass die kleine Freizeitgruppe gut miteinander klar kam und viel Spaß auch an dem heftigen Wind hatte, den wir sonst eher nur vom Brocken kennen.
So wurde die Freizeitsaison 2010 gut abgerundet und einige sind so auf das kommende Jahr gespannt. Ob dann neue „kleine Fluchten" auf sie warten?

Beitrag von Carsten Reimers