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06.05.2013 Kategorie: Gemeinde, JUZ

Soviel du brauchst

Bericht unseres Jugenddiakons Carsten Reimers vom 34.DEKT Hamburg

Was brauchst du? – Geld, Freiheiten, Essen, Liebe, Technik, Mut, Grenzen, Schlaf, Fantasie … Und dann davon wie viel oder wie wenig?

Sieben junge Leute waren mit mir zum 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg aufgebrochen. Helfereinsätze standen auf unserem Programm. Bereits Dienstag ging es los mit der Befüllung von etwa 100.000 Papiertüten mit jeweils einem Esslöffel voll Sand und einem Leporello für die Eröffnungsgottesdienste am Mittwoch-Abend. Gut, dass wir das nicht alleine bewältigen mussten. Zuvor hatten einige unseres Teams beim Abendessen über die unfassbare Anzahl von Toiletten im Congress-Centrum-Hamburg (CCH) gestaunt und diese fotografisch festgehalten. Am Abend reichte es zu einem schnellen Kurzausflug zur benachbarten Königstraße und Reeperbahn.

Einer unruhigen Nacht auf dem Fußboden  - geteilt mit 20 Leuten – folgte ein besonderer Einsatz in der Innenstadt. Dort sollten wir gemeinsam mit anderen Helfern rund 1.000 Koffer einlagern und so aufbereitet sortieren, dass eine Rückgabe nach dem Eröffnungsabend vor 24.00 Uhr möglich würde.

Die Haupttage waren von sehr unterschiedlichen Anforderungen im Zentrum Jugend geprägt: Mülldienste, Schränke oder Platz bzw. Versammlungszelte beaufsichtigen, vielen Besuchenden mit Rat und Tat zur Seite stehen und hier und da einen kleinen „Flirt“ anbringen oder kostenfreie Umarmungen geben und empfangen …

Durch die Einsatzzeiten waren leider nahezu alle Tage sehr „zerhackt“, so dass immer nur für einen Moment das Kirchentagsprogramm oder die Bummel- und Shoppingmöglichkeiten der Metropole des Nordens wahrgenommen werden konnten.

Von Zeit zu Zeit wunderte man sich über Entscheidungen des Kirchentages wie z. B. die Verlegung des Zentrums Jugend ganz in den Süden der Stadt mit der Aufteilung auf zwei verschiedene Flächen in Harburg oder den Mangel an entsprechenden Ausschilderungen oder einzelne Veranstaltungen, für die die Räume dann zu klein waren („Nein zur Todesstrafe“ mit dem früheren Todeskandidaten Joaquin José Martinez).

 Prägend waren immer wieder die logistischen Herausforderungen, der Abendsegen mit Lichterfeier, der offene und vertrauensvolle Umgang miteinander bis hin zur Frage eines türkischen jungen Mannes an der Binnenalster: „Entschuldigung, gehören Sie auch zu dem Kirchen-Club? – Ich bin Moslem.“

Auch sind wir nachts durch den alten Elbtunnel gewandelt, haben optimale Umsteigemöglichkeiten zwischen U- und S-Bahnen erkundet und unzählige Fußkilometer zurückgelegt. Hamburg eine Stadt die sich lohnt, und ein Kirchentag der vielleicht nicht rebellisch wie in den 70er oder 80er Jahren war, aber in allem dennoch hochpolitisch.

Wieder mal Kirchentag – Ja, soviel du brauchst. Dann 2015 in Stuttgart!

 

weitere Bilder sind in der Bildergalerie des JUZ zu finden

Beitrag von Carsten Reimers